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Uwe Stemmler
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Winschen von Andersen, Antal, ewincher, Harken, Lewmar, Seldén, Karver und mehr beim Winschen-Stemmler
Wichtiges Seglerwissen zur sicheren Bedienung von Winschen.
(Insbesondere "Wie schützt man die Finger der Vorschoter?")
Einleitung:
Da es bei größeren Vorsegeln oder stärkeren Winden schwierig oder unmöglich wird, die Segel per Hand dichtzuziehen und zu halten, werden auf nahezu allen Yachten Winschen verwendet.
Man wickelt hierzu die Schot mehrfach im Uhrzeigersinn um die meist rechtsläufige Winschtrommel (linksläufige Systeme sind kaum noch erhältlich). Mit etwas Zug auf der Schot entsteht genügend Reibung, um die Schot nach dem Ziehen zu halten.
Man wickelt hierzu die Schot mehrfach im Uhrzeigersinn um die meist rechtsläufige Winschtrommel (linksläufige Systeme sind kaum noch erhältlich). Mit etwas Zug auf der Schot entsteht genügend Reibung, um die Schot nach dem Ziehen zu halten.
Da man hier immer eine Hand benötigt, um diesen Zug zu erzeugen, wurden selbsthaltende oder selbstholende Winschen (Selftailer-Winschen / Selftailer-Winches) entwickelt. Hier klemmt man die Schot über ein kleines Führungselement in einen umlaufenden Klemmring am oberen Ende der Winsch ein. Nun hat man beide Hände für die Bedienung der Winsch frei und die Schot ist nach dem Anholen schon fertig belegt.
Bei einfachen Winschen muss die Schot an einer separaten Klemme belegt werden.
Dadurch lässt sie sich aber schnell von jeder Position aus lösen.
Dadurch lässt sie sich aber schnell von jeder Position aus lösen.
Bei selbstholenden Winschen ist es dafür häufig recht umständlich die Schot bzw. das Vorsegel wieder zu öffnen oder zu fieren. Man muss zuerst nach Lee zur belegten Winsch und dann muss man die Schot aus dem Klemmring „auswickeln“. Oft gibt es sofort nach dem Lösen / Auswickeln der unter starker Spannung stehenden Schot einen starken Ruck, der Hand und Finger in Richtung Winsch zieht.
Hier ist äußerste Vorsicht geboten, denn jedes Jahr gibt es dadurch weltweit schwere Handverletzungen bis hin zu verlorenen Fingern.
Um dies zu vermeiden, sollte man die Schoten immer so in die Hand nehmen, dass nicht die Finger in Richtung Winsch oder Segel zeigen, sondern nur die Handkante. Das heißt der Daumen zeigt zum Segler!
Hier ist äußerste Vorsicht geboten, denn jedes Jahr gibt es dadurch weltweit schwere Handverletzungen bis hin zu verlorenen Fingern.
Um dies zu vermeiden, sollte man die Schoten immer so in die Hand nehmen, dass nicht die Finger in Richtung Winsch oder Segel zeigen, sondern nur die Handkante. Das heißt der Daumen zeigt zum Segler!
Eine Schot darf die Hand auch niemals umschlingen!
Belegte Schoten sollten möglichst nicht im Cockpit zwischen der Füßen der Segler liegen, damit eine falsch belegte und plötzlich ausrauschende Schot niemanden verletzen kann. Am besten legt man sie ordentlich in Buchten oder in Achten neben der Winsch ab. Nicht aufschießen! Schoten müssen in Notfällen (plötzliche Bö oder einer plötzlichen Wende bei Kollisionsgefahr) schnell gelöst werden können.
Wie bedient man eine Winsch richtig?
- Je nach Winddruck / Schotzug wickelt man vor der Wende 1, 2, oder mehr Windungen lose um die leere Trommel.
- Bei der Wende und nach dem Öffnen der Schot in Lee zieht man die Schot während des Über-Stag-Gehens möglichst schnell dicht. Dadurch verringert sich die Gefahr, dass die Schot schlägt und sich irgendwo verheddert, beträchtlich.
- Durch schlagende können sich Schoten auch wieder von der Winsch entwickeln und dann hat man eventuell die ganze Kraft des Segels in den ungeschützen Händen!
- Unbedingt ist beim Ziehen der Schot auch darauf zu achten, dass es keine Überläufer auf der Winschtrommel gibt. Überläufer können sich im Extremfall so festziehen, dass nur noch das Kappmesser hilft!
- Im Moment des Über-Stag-Gehens ist auch der geringste Zug auf der Schot, so dass man, wenn man schnell ist, das Segel oft schon recht dicht bekommt, bevor der Wind es füllen kann.
- Ist man hier zu langsam, kommt der Winddruck ins Segel und man hat es hinterher deutlich schwerer mit dem Dichtholen.
- Hat man es geschafft die Schot schnell genug dicht zu holen, benötigt man nur noch wenige Umdrehungen mit dem Winschhebel um das Segel in die Endstellung zu bringen.
- Hierzu führt man die Schot über die Selftailerführung in den Klemmring am oberen Ende der Winsch und zieht sie dort fest.
- Hat man den sicheren Halt der Schot geprüft, holt man den Winschhebel aus seiner Cockpithalterung, steckt ihn oben in die sternförmige Aussparung und beginnt zu kurbeln.
- Beim Kurbeln (aber auch vorher beim Wenden) muss man unbedingt Schot und Segel im Auge behalten! Hat sich ein Teil verhängt und man zieht mit der ganzen Kraft der Winsch an der Schot, kann es zu teuren Schäden kommen.
- Sollte die Schot beim Kurbeln durchrutschen hat man zu wenig Reibung, sprich zu wenig Schotumdrehungen auf der Winschtrommel. Dann Hebel wegnehmen und VORSICHTIG (Achtung: eventuell ist trotzdem schon viel Zug darauf) die Schot wieder aus dem Klemmring nehmen, eine Windung mehr legen und wieder einklemmen.
- Ist die Schot so dichtgezogen wie sie von Kurs und Windrichtung her sein soll, nimmt man sofort die Kurbel aus der Winsch und verstaut sie ordentlich. Nur so kann die Schot in einem Notfall schnell gelöst werden. Wenn die Kurbel noch steckt geht das nicht.
- Sicherheitshalber nochmals den Halt, im Selftailer prüfen und die Schot wie schon beschrieben in ordentliche Buchten legen.
- Dann noch die freie Schot einmal lose um die Luvwinsch legen, so dass sie etwas fixiert ist und nicht so einfach schlagen kann, wenn das Segel z.B. durch einen Winddreher oder eine kleine Unaufmerksamkeit des Steuermannes kurzzeitig ins Schlagen kommt.
Wie kann man zuverlässig die Gefahren für Hände und Finger vermeiden?
Mit dem Stemmler-Winsch-System ist es möglich, die Schot aus sicherer Entfernung zu bedienen:
- Gleich nach dem Umwickeln der Winsch (mit der richtigen Wicklungszahl der Schot) und dem vorangegangenen schnellen manuellen Anholen der Schot, legt man sie, sobald es ohne Hebel nicht mehr weitergeht, um den auf dem Winschhebel fest aufmontierten Block.
- Ab sofort kann man auch aus größerer Entfernung, z.B. vom Steuermannsplatz aus, das Segel „dichtratschen“. Die Finger sind völlig sicher.
- Hierzu genügt auch nur eine Hand!
- Beim „Anratschen“ hält man immer einen gewissen Zug auf der Schot, damit sie nicht durchrutscht. So kann man sie schnell und einfach dicht holen.
- Hat man zu dicht geholt, verringert man einfach den Zug und die Schot kann sanft gefiert werden.
- Nach dem Dichtholen wird die Schot mittels einer Kammklemme, die ebenfalls auf dem Hebel sitzt, hinter dem Block, direkt auf dem Hebel belegt.
- Durch einfaches Lösen aus der Klemme ist ein sofortiges und schnelles Fieren und Lösen möglich, auch ohne sich erst zur Winsch hinbegeben zu müssen.
- Durch „Losschlenkern“ bekommt man die Schot wenn es eilig ist innerhalb eines Sekundenbruchteils von der Winschtrommel herunter.
Und dies alles aus der Entfernung, ohne Gefahr für die Finger, mit nur 1 Hand und blitzschnell.
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Das Stemmler-Winsch-System als innovative Lösung zum modernen Bedienen der Vorsegel :
Beim Segeln mit kräftigerem Wind, sitzen Segler bekanntermaßen meist auf der Luvseite.
Das ist oft bequemer als das Sitzen in Lee und für den Steuermann ist es eigentlich ein Muss, denn von Lee aus fehlt die optimale Sicht auf andere Boote, den Windrichtungsanzeiger und die Übersicht ist allgemein eingeschränkt.
Wenn die Vorsegel in Lee über eine selbstholende Winsch („selftailing winch“) belegt sind, ist es dann aber unmöglich von Luv aus Fock und Genua zu verstellen, denn der Winschhebel ist aus Sicherheitsgründen nach dem Holen der Schoten meist wieder sofort abgebaut und in einer Tasche verstaut.
Für jedes Nachziehen der Schot muss der Winschhebel wieder aufgesetzt, die Winsch betätigt und die Winschkurbel anschließend wieder abgezogen und verstaut werden.
Das ist sehr aufwändig. Besonders wenn die Mannschaft zum richtigen Trimm und zum aufrechten Segeln des Bootes in Luv sitzt. Ständige Wege von Luv nach Lee und zurück sind notwendig. Das ist bei Seegang unangenehm und auch nicht immer ungefährlich.
Die ist vor allem nicht einfach, dies bei stärkerer Krängung nicht einfach. Man muss sich fast „kopfüber“ nach unten ins Lee begeben, oft sogar auf der Sitzbank nach außen zur Winsch knien und sich mit einer Hand abstützen, so damit man nicht nach Lee über Bord geht. Die andere Hand muss dann Schot und Winschhebel / Winschkurbel bedienen. Gleichzeitig oder nacheinander. Bei Winschen ohne Freilauf muss man dann die Kurbel um die Winsch herum, das heißt über die Winsch nach außen hinaus drehen, bei Druck im Segel oft mit zwei gestreckten Armen. Hier hat man oft eine so ungünstige Position, dass man die notwendige Kraft gar nicht aufbringen kann.
Auch zum Lösen der Schot aus der Winschklemme muss man erst nach Lee zur Winsch. Dies kostet Zeit und bei einer starken Bö schafft man das im Extremfall gar nicht mehr, wenn man sich bei plötzlicher starker Krängung ohne Vorwarnung mit beiden Händen irgendwo festhalten muss.
Noch schwieriger hat es der Steuermann beim Bedienen der Winsch: Er sitzt quasi immer in Luv an der Pinne und müsste diese loslassen oder fixieren, um nach Lee und eventuell einige Schritte nach vorne zu gehen, damit er an die Winsch gelangt. Er hat also noch zwei Probleme mehr als der Vorschoter bzw. die Crew.
Daher haben wir die Stemmler-Winsch bzw. das Stemmler-Winsch-System entwickelt. Nach dem manuellen Anholen des Vorsegels mit der Schot und gegebenenfalls einem einmaligen Nachspannen mit der Winschkurbel, wird die Schot über den außen am Spezialhebel angebrachten Block gelegt und in der Schotklemme, einer Kammklemme belegt.
Dann kann die Winschkurbel entfernt und verstaut werden. Man benötigt sie nicht mehr.
Der Vorschoter, der Steuermann und vor allem Einhandsegler können die Winsch einhändig von Ihrem Platz in Luv aus bedienen. Man löst die Schot aus der Klemme und führt mit ihr Zugbewegungen aus. Dadurch dreht der Hebel wie eine Ratsche die Winsch. Die integrierte Rückholmechanik / Rückholfeder in der Winsch bewirkt, dass man sich zum Ratschen nicht zur Winsch begeben muss, wie beim Ratschen üblich. Dadurch wird diese Winsch auch Ratschwinsch genannt, und wegen der perfekten Einhandbedienung auch Einhandwinsch.
Einhandsegler können Ihre Segel also wirklich einhand = mit einer Hand trimmen und bedienen.
Daher wird die Stemmler-Winsch auch als Einhandwinsch / Einhand-Winsch bezeichnet.
Solange ein gewisser Zug auf der Schot ist, wird sie auch nicht über die Winschtrommel rutschen, so dass ein einfaches Bedienen gewährleistet ist.
Möchte der Segler nun sein Segel fieren oder lösen, muss er lediglich die Schot ohne größeren Kraftaufwand aus der Klemme ziehen und er kann die Schot fieren. Sobald der Schotzug nämlich ein bestimmtes Maß unterschreitet, wird hie Haftreibung der Schot auf der Winschtrommel unterschritten und die Schot kann ganz einfach gelöst werden.
Durch das Fernsteuern der Winsch ist es leichter die Winsch richtig zu bedienen oder eine Schot auf der Winsch zu belegen.
Leichtes Bedienen der Schoten einhand und quasi ferngesteuert ist die neue Technologie, die von den renommierten Herstellern bald in Lizenz gefertigt werden wird.